Hin & wieder zurück – der erste Törn ihres Lebens
Lossegeln und – heute – nicht mehr zum Steg zurückkehren? Das kennen die meisten Kinder der Anfängergruppe noch nicht. Wir müssen ja nicht weit kommen, sondern überhaupt erstmal los. Also ein Wochenende aussuchen, verabreden, planen, packen, treffen und… Freitag um 4 bildet sich vor der Jugendhalle ein respektabler Berg von Zelten, Iso-Matten, Proviant, Schlafsäcken, teils wasserdicht verpackt, teils nicht?
Auf 5 Schiffe verteilt sich der Stapel: Bernds 20er Jollenkreuzer als Vaterschiff schluckt den Großteil des Gepäcks, auf Sebastians Zweimaster “Lüntje” paßt einiges in Tonnen und auch unsere Vereins-Rügenjollle “El Schnello” kann gut stauen. Die 2 Cadets wollen wir lieber gepäckfrei segeln lassen, dafür mit Paddel und Anker: “falls nix mehr geht”.
Inzwischen bleibt uns Zeit, die Besatzungen zu diskutieren: wer segelt was mit wem?
Alle Kinder sollen segeln – damit ist der mastlegende 20er “kinderfreie Zone”. Halb 6 brechen die zwei Cadetmannschaften Juli, Maja, Johan und Chris zuerst auf, Katja und Lia unterstützen Sebastian auf dem Zweimaster. Dem Rest der Crew hilft der Jollentreff, “El Schnello” klarzumachen und mit seiner 7köpfigen Besatzung in See zu stechen. Unser erstes Ziel in Caputh finden wir dank des Leuchtfeuers, das Almut für uns entzündet hat! Zelten im Garten, Fußball-EM auf dem Tablet.
Der nächste Tag ist mit 2 Stunden Regen angesagt, was tun? Frühstück, alles packen, Plane drüber, Spiele raus und im Baumhaus und unter dem Pavillon warten, bis es gg Mittag weitergeht. “Lüntje” und der 20er schleppen uns brav durchs Gemünd, wo die 5 Bft aus Südwest nur manchmal zu spüren sind, aber auf dem Schwielowsee steht gut Welle dazu. Und nun?
“El Schnello” und “Lüntje” sind eher für diese Bedingungen gebaut und kommen gut durch. Ein Cadet entscheidet sich, unter Fock nach Baumgartenbrück zu segeln, der andere erlebt mit dem 20er eine Legerwallsituation im flachen Wasser mit Schleppleine in der Schraube.
Der Wind hat die freundlichen Worte davongetragen… doch hinter der Brücke, das Ziel vor Augen und ohne Welle gingen die Großsegel wieder hoch. Auch anlegen will gelernt sein: Wann kann ich mein Schwert aufholen, ohne am Ziel vorbeizutreiben? Sonst bleibt nur schnell zu paddeln – oder doch noch mal Segel hoch und zurückzukreuzen. Alles geschafft, alle gut gelandet. Ein Sommerabend mit Baden, Grillen, Stockbrot, Sonnenuntergang und Gesellschaft von Lisa, die sich mit ihrem 15er auf den Weg gemacht hat. Danke für die Gastfreundschaft im SV Einheit Werder!
Beim Frühstück am Sonntag dämmert allen, daß heute ALLES auf EINMAL zurückgesegelt werden muß! Packen geht schon schneller, halb 11 sind wir auf einer fordernden Kreuz unterwegs nach Baumgartenbrück, souverän zwischen den Dampfern entlang und durch die Brücke. Auch die Welle im Schwielowsee ist noch da, wo sie gestern war, diesmal als Amwindschlag Richtung Caputh. Beim Rudern durchs Gemünd grüßt Johann fast jeden, ist sein Heimatrevier. Die Templiner Seen segeln sie schon runter wie alte Hasen, laufen am vertrauten Steg wieder ein und haben´s halb 3 geschafft: den ersten Segeltörn ihres Lebens.
Danke allen Eltern für Eure Unterstützung!