Rund Bornholm II.

Dass die Woche Anfang Juli mit 13 Leuten um die Skipperteams Lucas/Robert und Eva/Axel auch ein Abschied sein würde, war nicht geplant. Erstmal wollten wir auf 2 Dehler 38 SQ an der Regatta Rund Bornholm im Rahmen der Warnemünder Woche mitsegeln, und diesmal von Start bis Ziel. Das haben wir geschafft! Wo uns letztes Jahr eine Gewitterfront mit reichlich Wind gegenan im Weg lag, konnten wir diesmal unter Gennaker aufbrechen.
Von der Woche geht je ein Tag für An- & Abreise, Bunkern, Segelnummern kleben, Einrichten, Übergabe, Sicherheitseinweisung, Leichtern drauf. Sonntag gönnen wir uns für Probeschläge vor Warnemünde, Schiften unter Gennaker will geübt sein! Und dann 3 Tage im Rennen: Start Montag mittag auf einer Startlinie, die erstmal gefunden werden will, denn ein Schlauchboot hatten wir nicht als Startschiff erwartet.
Das Wetter meinte es gut mit uns, kein Skat auf der Startlinie wegen Flaute, sondern Halbwind 3 Bft aus NordNordWest. Als Jollensegler erschien uns die Idee, nach der Winddrehung auf West unter Gennaker Schmetterling zu segeln naheliegend, die Konkurrenz staunte. Klappte meistens, und wenn nicht, „operierten“ Matthias und Wolfgang am lebenden Objekt, d.h. bei stehendem Gennaker, bis wieder alle Schoten da liefen, wo sie hingehören.
Nach einigen Stunden verändern sich die Dimensionen: Wetter wird zum Fakt Nr. 1, Zeit vergeht in Wachen, Distanzen, Seemeilen, 6 bzw. 7 Menschen auf engstem Raum, wichtig ist nur das Schiff: Geht noch mehr Speed? Stimmt die Richtung? Funktioniert alles, wie es soll? Geht´s allen an Bord gut (genug)?
Nach und nach verstreute sich das Feld in die Länge und Breite, Hiddensee und Rügen blieben rechts liegen, Windparks und Frachterlinien bestimmten unseren Kurs. Den sportlichen Aspekt des Rennens gaben wir nach dem zweiten Riß unseres Gennakers auf.
Was das Schönste war? Schwer zu entscheiden… Kandidaten bei uns an Bord wären:
Eine großartige, miteinander funktionierende Crew!
Nachts im Knistern des Gennakers und Murmeln der Wellen dem Lichtschein am Horizont im Norden entgegenzusegeln, wo sich die Positionslichter der anderen Teilnehmer aus dem Dunkel schälen.
Voneinander zu lernen und zu merken, wie die Abläufe und das Schiff immer vertrauter werden.
Der Tag danach – mit Musik an Deck in aller Gelassenheit noch mal für 2 Tage aufzubrechen, alles lümmelt an Deck, entspanntes Segeln, kochen, baden und im Sonnenuntergang noch einmal den Gennaker ziehen.
Der letzte Wellenritt zurück nach Hohe Düne, mit Kartoffelsuppe und Wiener. Radio Trinity, Michas Mitschnitt unseres Bordalltags.
Für Lucas war sein 2. Platz in der Charterwertung ein gelungener Abschied vom PSV! Wir gratulieren, danken für die Organisation der beiden Reisen und wünschen guten Start in München!



